mit glückshaube geboren


Von Mythen, Legenden & Bräuchen rund um die sogenannte Glückshaube bei der Geburt eines Menschenkindes.

Von Glückskindern


oder: Nicht ohne meine Eihaut!

 

Während sich draußen das erste zarte Licht in den Hamburger Herbsthimmel vortastet, nimmt ein sehnlichst erwartetes kleines Menschenmädchen seinen ersten Atemzug.
Sicher gehalten von den Händen der Hebamme, den kleinen Körper noch zu einem großen Teil in die vertraute Fruchtblase gehüllt und über die Nabelschnur mit der nährenden Plazenta verbunden.
Ganz gleich, wie oft man bereits eine Geburt miterleben durfte – es ist jener Augenblick, dem jedes einzelne Mal eine kaum zu vermittelnde Magie innewohnt. In dem alles für einen Moment still zu stehen scheint: Die Zeit, der Atem, vielleicht auch einen klitzekleinen Moment der eigene Herzschlag – bevor wie ein glucksender Seufzer Erleichterung in den Raum plumpst und die Herzen ganz weit werden um ein kleines Bündel Mensch in sich aufzunehmen, das auf seine ganz eigene Art die Welt verändern und bereichern wird.

Mit der Kamera beinahe traumwandlerisch (durchaus auch ein wenig im Müdigkeitssinne gemeint an dieser Stelle ;o) ) weiter dem Geschehen folgend, die Kleine unterdessen längst in der innigen Umarmung ihrer Eltern geborgen, realisiere ich langsam wie besonders-besonders der Geburtsmoment war, den ich gerade miterleben durfte.

Als das Köpfchen geboren wurde, war es noch komplett von der intakten Fruchtblase umhüllt.

Ich musste zwei Mal hinsehen, bis ich begriff.
Nur das dunkle Rot der Lippen schimmerte eindeutig zu erkennen durch die noch mit Fruchtwasser gefüllten Eihäute.
(Die hiervon entstandenen Bilder sollen den Augen der Familie vorbehalten bleiben).
Erst nach der Geburt des gesamten kleinen Körpers öffnete die Fruchtblase sich schließlich.

Das kleine Mädchen wurde mit einer sogenannten Glückshaube geboren…

…- in diesem Fall nahezu ein Glücksanzug! – oder auch “en caul”.
Laut Wikipedia¹ (sowie von diversen anderen Medien zitiert) kommt dies bei weniger als einer unter 80.000 Geburten vor – es finden sich aber auch Quellen, die von einem deutlich häufigeren (wenn auch nach wie vor seltenen) Vorkommen berichten, nämlich im Schnitt bei weniger als einer von 1.000 Geburten.2,3 Leider war es mir nicht möglich, validierte Daten zu diesen Angaben ausfindig zu machen. Die GeburtshelferInnen mit denen ich darüber sprach tendierten jedoch aus eigener Erfahrung ebenfalls zur Schätzung eines häufigeren Vorkommens als bei Wikipedia angeführt.

An dieser Stelle möchte ich eine Feinheit einfügen, die ich im Zuge meiner Recherche selbst lernen durfte:
Eine “en caul” Geburt ist nicht gleichbedeutend mit einer sogenannten „Glückshaube“ (“caul“). Während das Kind bei einer Geburt mit Glückshaube (lateinisch: Caput galeatum) mit einem Teil der Eihaut oder Fruchtblase über dem Kopf und oder Gesicht zur Welt kommt (manchmal auch wie bei einem Cape bis über die Schultern) wird es bei einer en caul Geburt noch komplett von der Fruchtblase umhüllt. Dementsprechend seltener ist Letzteres bei Spontangeburten anzutreffen.4
Möglicherweise trägt auch eine Vermengung dieser Begriffe zu der ausgesprochen großen Differenz bei den Angaben zur durchschnittlichen Häufigkeit einer en caul Geburt bei.

 
Von Glückskindern - Foto Blogbeitrag Von Mythen, Legenden & Bräuchen rund um die sogenannte Glückshaube bei der Geburt eines Menschenkindes
Glueckshaubenmaedchen © danny merz

Ob nun aber caul oder en caul – es ranken sich eine ganze Reihe faszinierender Mythen & Legenden um dieses seltene Phänomen,
von denen einige bis heute erhalten geblieben sind.

Der Glaube, dass das Häutchen seinem Besitzer (Besitzer klingt an der Stelle etwas merkwürdig… also: dem Kind, das damit geboren wird) Glück, Ruhm und Reichtum bescheren wird, lässt sich seit Jahrhunderten in den unterschiedlichsten Kulturkreisen überall auf der Welt finden.

Als Basis für die positiven Mythen rund um die Glückshaube diente sicherlich unter anderem der physiologische Fakt, dass die Fruchtblase das Baby vor potenziellen Infektionserregern schützt. Tatsächlich geht hier die Wahrscheinlichkeit einer neonatalen Infektion unter der Geburt gegen null, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für ein Neugeborenes den ersten Monat zu überleben deutlich erhöht hat – insbesondere in jenen Zeiten, in denen es noch kein Antibiotikum gab.

Es sind die verschiedensten Bräuche rund um die Glückshaube überliefert – beispielsweise die sogenannte Amniomancy Hier wird die Zukunft des Kindes anhand der Beschaffenheit (Farbe und Konsistenz) der Fruchtblase bzw. Eihäute vorausgesagt.

In manchen Regionen wurde eine Geburt mit „Haube“ jedoch weniger als glückbringend denn als schlechtes Omen betrachtet, gar mit dem Teufel oder dunkler Zauberei in Verbindung gebracht.

Schaut man sich die Anfänge der Geburtshilfe an, verwundern die mannigfaltigen Mythen & (Be-)Deutungen wenig: Das Phänomen von Schwangerschaft und Geburt wurde in den ersten Jahrhunderten – wenn überhaupt – nur bruchstückhaft verstanden, weshalb sich insbesondere in diesem Bereich ein ganzes Völkchen an Aberglauben tummelt. Kam es nun noch zu Besonderheiten und Abweichungen dessen, was bis dahin als „Norm“ verstanden worden war, war die Party für wilde Knobeleien eröffnet.

 

Illustration aus dem 16,Jahrhundert

Illustration of a „Caul“, Cornelius Gemma, 16th Century
Credit: Wellcome Library, London. Wellcome Images
images@wellcome.ac.uk / http://wellcomeimages.org

Im Laufe der Zeit entwickelten sich in den verschiedenen Kulturen die unterschiedlichsten Ausdrücke für das Häutchen, so zum Beispiel

Schafhäutlein; Helm und Knabenhelm; Haube; Häublein; Glückshaube; Wasserhaube; Wehmutter-Häublein;

coiffe, coeffe – Französisch für Schleier; veil – Englisch, Schleier; involucrum – Lateinisch für Umhüllung, Abdeckung; Kinderbälglein; supot – Tagalog für Tasche, Papiertasche; amiculum – Lateinisch für Mantel oder in der Grundform amiculus „lieber Freund“; sigurkufl – Isländisch für glückbringender Umhang / Mantel.
Die Ähnlichkeit mit Unterkleidung oder einem eng anliegenden Shirt wird wiederholt nahegelegt in Bezeichnungen wie indusium – Lateinisch für Hemd; camicia della Madonna – Italienisch ; Hemd; Hemdlein; Westerhemd und Muttergotteshemdlein. Weitere Bezeichnungen für die „Glückshaube“ sind pellis secundina, indumentum – Lateinisch für zweite Haut, Maske; Muttergottestüchlein und Kindesnetzlein.5

Aufgrund der verwandten Aussprache sowie auch Bedeutung des englischen Begriffes “cowl” (Haube / Kapuze / Kutte) wird vermutet, dass die Bezeichnung caul ursprünglich auf diesen zurückzuführen ist.

Die… nunja… mehr oder minder naheliegende Ähnlichkeit der Glückshaube mit einer Mönchskutte gilt außerdem als Grundlage für die Idee, ein damit geborenes Kind sei dafür vorherbestimmt als Nonne oder Mönch in einem Kloster zu leben.

 
 
 

“Twisted like a bowstring and so strong it could not be broken.“

Zu den ersten Überlieferungen zählt jene des Historikers Aelius Lampridius. Dieser zufolge verdankt Kaiser Antonius Diadumenianus oder Diadematus (geboren 208 A.D.) seinen Namen der Tatsache, dass sein Kopf bei der Geburt von einem „Diadem“ umschlossen wurde.5
Es wird vermutet, dass die Eihaut sich in diesem Fall zu einem Band zusammen gerollt hatte. (Ungünstigerweise fiel der Kaiser trotz dieses Talismans bereits in jungen Jahren einem Attentat zum Opfer.)

Weitere Aufzeichnungen lassen sich nach dem Mittelalter finden.
Während einige Mediziner den Glauben, dieses Phänomen unter der Geburt würde dem Besitzer Ruhm, Reichtum oder diverse „Superkräfte“ bescheren verspotteten, vermuteten andere dass jeglicher Vorteil den ein mit Haube geborener Mensch in seinem Leben erfuhr, nur mit dem Teufel in Verbindung zu bringen sein konnte.

Der Glaube an eine Geburt mit Eihaut als gutem Vorzeichen und Talisman hielt sich jedoch ebenfalls wacker.

Es wurde sogar angenommen, dass die günstige Wirkung der Glückshaube sich auf die Nachkommen des Eigentümers übertrug. Allerdings – so überliefert es ein Aberglaube aus dem Mittelalter und darüber hinaus – ginge dieser positive Effekt verloren würde die „Glückshaut“ weggegeben oder außerhalb der Familie verkauft.

 

newborn en caul - picture by Leilani Rogers

© Leilani Rogers | https://www.photosbylei.com

 

Wer sich nun vielleicht fragt, ob es denn überhaupt einen „Markt“ gab für Eihäute:
Oohja – allerdings! Der Besitz eines Glückshäutchens konnte eine ganze Bandbreite an positiven Effekten entfalten – oder eben gezielt Gefahren abwenden.

“TO SEA CAPTAINS: FOR SALE”

Mit am weitesten verbreitet war sicherlich der Glaube es könne seinen Besitzer vor dem Ertrinken schützen. Nachvollziehbar, dass Seeleute im 19.Jahrhundert bereit waren hohe Preise für diesen Talisman zu bezahlen.
Aus Großbritannien sind sogar Zeitungsinserate überliefert, in denen sie speziell Kapitänen zum Verkauf angeboten werden: “TO SEA CAPTAINS: For sale, a Child’s Caul in perfect condition. £5.” (Bristol Times and Mirror, 1874).5

Meer

 
 

Auch bei Soldaten war die Glückshaut beliebt –

versprach ihr Besitz doch den Schutz vor Verletzungen oder den Rückzug des Feindes vom Schlachtfeld. In Deutschland glaubte man die Haube würde Wehrpflichtigen helfen, früher nach Hause zurückzukehren.
Minenarbeiter trugen das Häutchen bei sich um einer Explosion von Grubengas vorzubeugen. Und einem britischen Glauben zufolge würden Kinder die mit dem „caul“ geboren wurden ihr Leben lang unermüdlich reisen.

Aelius Lampridius berichtete außerdem von römischen Hebammen die sich mit Glückshauben davonstahlen um sie gutgläubigen Juristen zu verkaufen. Schließlich sorgte der Besitz dieses besonderen Talismans dafür, dass Anwälte ihre Klienten erfolgreich verteidigten! Dieser Aberglaube wurde ebenfalls aus Island, Dänemark, England und anderen europäischen Ländern überliefert.
In Österreich wurde ein Junge der seine Glückshaube in der Kleidung bei sich trug der Legende nach sogar Erzbischof!

“Veil of Tears”

An dieser Stelle soll die traurige Bezeichnung „Schleier der Tränen“ ( “Veil of Tears”), die sich ebenfalls für die Glückshaut finden lässt, nicht unerwähnt bleiben. Sie ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass mit Glückshauben geborene Menschen (im Englischen nutzt man für diese den Begriff “caulbearer”) des Öfteren von niederträchtigen Zeitgenossen attackiert oder gar getötet wurden. Und nicht zuletzt war im Mittelalter eben auch die römisch katholische Kirche dafür verantwortlich, dass caulbearer als „Hexen“ oder „Ketzer“ verbrannt wurden.6

Wurde in dieser Epoche ein Kind mit Glückshaube tot geboren war dies zumindest insofern ein „Glück“ für die Mutter, als sie im Falle der noch intakten Fruchtblase meist nicht der Kindstötung beschuldigt wurde und somit von den damals üblichen schlimmen Strafen verschont blieb.7

 

So manche Hebamme entwendete die Eihäutchen um sie einem anderen Kind zu geben oder Magierinnen zu überlassen. Für Letztere nämlich ein hoch geschätztes Hilfsmittel.

…und vielleicht habt ihr auch schon darauf gewartet – mir jedenfalls hätte etwas gefehlt, fände sich nicht auch ein Glaube in dem das Glückshäutchen seine magische Eigenschaften zugunsten von Liebesangelegenheiten entfaltet. Oder auch mehrere!

Zum einen gab es da den Liebestrank (fast schon ein Klassiker, möchte ich sagen!). Die Zutaten die er neben dem Eihäutchen noch so enthielt erspare ich uns an dieser Stelle… Was ein solches Elixier anzuregen (oder auch: anzurichten) vermag, wird beispielsweise in Shakespeares „Sommernachtstraum“ ziemlich eindrücklich vermittelt. Nicht umsonst kommt es in der Literatur, Dramatik & Mythologie unzählige Male zum Einsatz.
Dann glaubte man in Deutschland dass das Mitführen seiner Glückshaube einem jungen Mann dazu verhelfen würde die Gunst eines Mädchens zu gewinnen. Menschen die in Schottland mit einem Glückshäutchen geboren worden waren wähnte man in Liebesdingen unbedingt erfolgreich und aus Südslawischen Ländern ist überliefert dass Mädchen, die ihr Eihäutchen als Talisman bei sich trugen, nur die Haut eines Mannes berühren mussten und schon war er ihnen blitzschnell ergeben.

 
 

© Sophia Costa | https://www.thesophiaco.com

Betrachtet man dieses wunderbare Foto, wird die Assoziation mit einer Kapuze absolut nachvollziehbar!

 
 
 

Die Annahme, dass der Glückshaube ein Schutzgeist oder ein Teil der Seele des Kindes innewohnt, war sehr weit verbreitet.

Deshalb war es so wichtig, dass das Häutchen nach der Geburt entweder bewahrt, weitergegeben oder aber sorgfältig entsorgt wurde.

In einigen Regionen – beispielsweise auf Island, den Inseln nahe Neuguinea und in den Bergen von Kentucky – ging man davon aus dass jene Kinder, die mit einer Glückshaube geboren wurden, über hellsichtige Fähigkeiten verfügten. Die Niederländer, Afro- Amerikaner und Westinder glaubten, dass diese Menschen Geister sehen und mit ihnen sprechen konnten.

Es existieren Überlieferungen nach denen Glückshäutchen heimlich getauft wurden – beispielsweise im Zuge der Taufe eines Kindes in dessen Kleidung versteckt. Häufig wurde die getrocknete Eihaut auch in die Kleidung eingenäht oder in einem Amulett eingefasst bei sich getragen. Letzteres ist oftmals als Erbstück in den Familien geblieben, es gibt sogar Berichte nach denen über seinen Verbleib im Testament verfügt wurde.

 

Ein Pulver für alle Fälle

Mitunter wurde das getrocknete Häutchen auch zu Pulver verarbeitet, das dann beispielsweise im späteren Leben des Kindes – selbstverständlich glückbringend – zum Einsatz kam. Aus Ungarn ist ein Brauch bekannt, bei dem ein Teil des Pulvers dem Kind auf die Hände gestreut wurde sobald es begann nach Gegenständen zu greifen, „damit demselben jede Arbeit gelinge“. Fing es an zu laufen, bestreute man ihm die Sohlen mit einem weiteren Teil des Pulvers damit das Kind „überall, wohin es das Schicksal treibt, glücklich sei.“ Der Rest des Pulvers wurde dem Kind auf die Zunge gestreut sobald es anfing zu sprechen „damit es immer klug rede“.8

Bei einer der vielleicht bekanntesten Traditionen rieb die Hebamme sanft das Gesicht des Neugeborenen mit einem Stück Papier ab, an dem die Eihaut hängen bleiben sollte. Diese ließ sie trocknen und übergab die in Papier gehüllte Membran der Mutter als Erbstück (also – insofern nicht beabsichtigt war sie Juristen oder Seeleuten zu verkaufen…).

 

Von besonderen Begleitern

Ein ganz besonderer Mythos findet sich in der isländischen Kultur und besagt, dass Kinder die mit einer Glückshaube geboren wurden mit einer Elfe an ihrer Seite durchs Leben gehen (genannt Fylgiar oder Fylgja, Folgegeist, Schutzgeist). Diese Elfe begleitet und dient ihrem Schützling, während dieser ihr wiederum im Schlaf  -oder während bewusster Astralprojektionen- dient. Die vielleicht beunruhigendste überlieferte Eigenschaft dieses Schutzgeistes ist es „ihren“ Menschen vor seinem Tod zu warnen. Der Augenblick des Todes ist es auch, in dem die Elfe schließlich für ihn sichtbar wird.
Fylgja begleitet ihren Schützling anschließend nach Valhalla (in der nordischen Mythologie das Land der Toten) und bleibt dort so lange an seiner oder ihrer Seite bis seine – oder ihre – Seele wohlauf und mit dem eigenen Ableben versöhnt ist.9

Aus Dalmatien stammt die Überlieferung, dass das Eihäutchen auf dem Sterbebett unter den Kopf des Eigentümers gelegt wurde um ihm das Entschlafen zu erleichtern.

 

“I was born with a caul, which was advertised for sale”

Zahlreiche Dichter und Dramatiker haben sich die Sagen um die magischen Eigenschaften des Glückshäutchens für ihre Figuren zunutze gemacht.
Von Charles Dickens David Copperfield” (I was born with a caul, which was advertised for sale1), über die Gebrüder Grimm in „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ („Es war eine arme Frau, die gebar ein Söhnlein, das hatte eine Glückshaut um, wie es zur Welt kam.“ 10), Stephen Kings “The Shining”, in dem der kleine Sohn einer der Hauptcharaktere (ein “caulbearer”) über prophetische Fähigkeiten verfügt… die Liste ist beachtlich!1Wer möchte, findet sie hier.)

Selbstverständlich gibt es auch Legenden, nach denen einige bemerkenswerte (reale) Persönlichkeiten mit einer Glückshaube geboren wurden. Angeführt werden hier beispielsweise Karl der Große, Napoleon Bonaparte, Kahlil Gibran, Sigmund Freud, Liberace, sogar Alexander der Große…!11


 

An diese Stelle nun gehörte eigentlich ein noch viel größerer Absatz – um all den wunderbaren, schönen, absurden und manchmal auch verstörenden Mythen, Sagen und Bräuchen Raum zu geben die sich um das Phänomen einer Geburt mit Glückshaube ranken.
Es finden sich so viele Schätze, die alle anzuführen den Umfang dieses Blogbeitrages leider schlichtweg sprengen würde. Zumal sich – nicht nur was die statistische Häufigkeit anbelangt – die Autoren nicht in allen Fällen einig zu sein scheinen… Dennoch möchte ich keinesfalls ausschließen, mich diesem faszinierenden Thema in Zukunft erneut anzunehmen.
Und wer weiß, vielleicht gehört ihr auch zu den Beschenkten, die eine besonders-besondere Geburt bei dem ein neuer Erdenmensch mit Glückshaube geboren wird miterleben dürfen (oder sogar schon durften!). Und einige der Legenden um die magischen Eigenschaften des Eihäutchens fallen euch dann wieder ein.
Als jemand der durchaus auch gerne mal auf Holz klopft würde ich persönlich dem Häubchen in Zukunft besonders viel Aufmerksamkeit zuteil werden lassen – und womöglich sogar versuchen die Familie zu überreden, es zu behalten. Zumindest um der angenommenen Magie in Liebesdingen willen wäre es ja durchaus einen Versuch wert… ;o)

 

Auch wenn  – so steht zu vermuten – der Brauch die Glückshaube zu bewahren eher keine Renaissance erleben wird wäre es doch wunderbar, bliebe von den schönsten Legenden die ein oder andere in den Hinterköpfen erhalten.
In Ungarn wurde eine wie ich finde ganz bezaubernde Redensart sogar in die Alltagssprache übernommen – dort sagt man von einem glücklichen Menschen nämlich:

„…er ist in der Eihaut geboren!“

 
 

1 in 80.000 © Birth is beautiful by Ina | https://www.birthisbeautifulbyina.com

 

Ein ganz herzliches Dankeschön an die begnadeten Kolleginnen Leilani Rogers (Austin), Sophia Costa (Hawaii)
und Ina Boteva (Dallas) für die Erlaubnis, ihre phantastischen (en-)caul-Fotos hier zu teilen!

 

Eine (wachsende) Foto-Sammlung von Geburten mit Glückshaube findet ihr hier!

 
 

                                                                                                                     

 
 
 
 
 
 

                                                                                                           

QUELLEN:

1 Wikipedia,Caul“, en.wikipedia.org/wiki/Caul (12/07/2020)

2 Imogen Crawford-Mowday, ENGLAND: THE OTHER WITHIN, Caul: A Sailor’s Charm. (07/2020)

3 Medical College of Wisconsin, http://healthlink.mcw.edu/article/901311432.html (06/2020)

4 Noreen Iftikhar, medically reviewed by Carolyn Kay, healthline parenthood (2019): „What Is an En Caul Birth?“ (12/07/2020)

5 Forbes, Thomas R. (1953): The Social History of the Caul.Yale Journal of Biology and Medicine” 

• 6 Doula Momma, (2010) „Born in the Caul“  (07/2020)

7 Wikipedia,“Glückshaube“, https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BCckshaube (Stand 12/07/2020)

8 Temesváry, Rudolf (1900): Volksbräuche und Aberglauben in der Geburtshilfe und der Pflege des Neugeborenen in Ungarn

9 Katherine (Kate) Hyland , „23 Years, 23 Minutes, 13 Angels: An Ordinary Life Enlightened by Visions with Heaven-Sent Messages

10 Brüder Grimm, G.Reimer, Kinder- und Haus-Märchen Band 1, Große Ausgabe (1819): Der Teufel mit den drei goldenen Haaren

11 Ratna Midwife, Prodromal Labor Guide, List of Famous People Born in the Caul (12/07/2020)