Das Schönste war, dass mir so viele Frauen sagten, ich hätte
ihnen Mut gemacht“

 

 

Den Geburtstag der kleinen Miriam mitzuerleben war etwas ganz Besonderes. Ich könnte über die bezaubernde Familie, die angenehme Atmosphäre im Krankenhaus oder die Erfahrung, während des Kaiserschnittes mit im OP zu sein berichten. In diesem Blogbeitrag möchte ich aber viel lieber die mutige Mama von Miriam selbst zu Wort kommen lassen.

„Miriams Geburt war für uns so besonders, weil ich schon Ende vierzig bin und mein Mann Mitte fünfzig.
Unsere „Großen“ sind 9 und 14 Jahre alt und Miriam kündigte sich an, als die Hoffnung auf so ein Geschenk
schon zu schwinden drohte. Es war also klar, dass der Zauber des Anfangs begleitet sein würde mit einem Abschied, mit dem Wissen, dass sich all unsere Erlebnisse nun nicht mehr wiederholen würden. Deshalb war es mir so wichtig, auch die Geschwister in der Nähe zu haben, damit die vielen offenen Arme sie gleich empfangen konnten.

Ich durfte nur per Kaiserschnitt entbinden, weshalb ich zunächst etwas traurig war, denn ich hätte dieses letzte Mal gerne eine Operation vermieden. Aber ich habe mich überzeugen lassen, dass es wirklich der beste Weg für uns alle sein würde.
Aufgrund der beiden vorangegangenen Kaiserschnitte wusste ich immerhin, dass diese Form der Entbindung ebenfalls ein „vollwertiges“ Geburtserlebnis bescheren kann, nur eben anders. Auch ich habe mein Kind selbst zur Welt gebracht, nur auf dem letzten Stück des Weges brauchte ich Hilfe, die ich nicht besser hätte bekommen können..
Aber wie andere Mütter habe ich alles gegeben: Nicht nur in den 9 Schwangerschaftsmonaten, davon drei mit Gestationsdiabetes, während denen ich mir jeden Bissen dreimal überlegt habe, den ich aß. Um mein Kind in den Armen halten zu dürfen, musste ich mich operieren lassen und habe somit auf meine Weise alles für uns getan, was in meiner Macht stand.

In den Geburtsvorbereitungskursen dagegen kam der Kaiserschnitt viel zu kurz und erschien immer wie der schlechtere Weg.
Um diesem Vorurteil sichtbar für andere zu begegnen, habe ich mich gerne auf das Abenteuer Geburtsreportage eingelassen. Ich wusste vorher so viel, dass ich meinen Mann an meiner Seite brauchte und die Vorstellung, dass er mich in einem für beide so wichtigen Augenblick knipsen würde, war für mich keine Option. Unsere eigene Hochzeit hat er schließlich auch nicht selbst fotografiert. Danny dagegen war eine sehr angenehme und diskrete Begleiterin bei diesem unwiederbringlichen Erlebnis.

Bilder können so eine heilende Wirkung haben – mir haben sie die Gelegenheit gegeben, mich endgültig mit dem Kaiserschnitt auszusöhnen und Momente nachträglich mitzuerleben, die mir sonst verborgen geblieben wären. Es war so schön im Nachhinein zu sehen, wie liebevoll die Großen ihre neue Schwester begrüßt haben, während ich noch für kurze Zeit im OP versorgt wurde.
Auch wusste ich gar nicht, wie oft ich sogar während des Kaiserschnitts gelächelt habe! Diese faszinierenden Fotos waren absolut nicht gestellt, weil ein Großteil der Aufnahmen unbemerkt entstanden ist.

Das Schönste war, dass mir so viele Frauen sagten, ich hätte ihnen Mut gemacht: zu einem dritten Kind, zu einer Schwangerschaft über vierzig und zu einem Kaiserschnitt, der angesichts der Bilder hoffentlich etwas von seinem Schrecken verliert.

Wir sind unbeschreiblich dankbar, dass wir dieses Wunder noch einmal erleben und diesen perfekten kleinen Menschen in sein künftiges Leben begleiten dürfen. Ein aufrichtiger Dank an unsere wunderbare Geburtsfotografin Danny sowie natürlich an meine kompetente und gleichsam herzliche Hebamme Wibke und das gesamte Team im Albertinen-Krankenhaus: Für ihre exzellente Arbeit, aber auch für den
respektvollen und jederzeit menschlichen Umgang, der uns zuteil wurde.“


Vielen, vielen Dank für diese schönen und wichtigen Worte!
Und ganz herzlichen Dank an die gesamte Familie von Miriam, die mich diesen Tag auf eine so warme und unkomplizierte Art hat miterleben lassen. Ebenenso an das Team im Albertinen Krankenhaus.
Übrigens: Alle drei Kinder der Familie sind dort vom selben Arzt auf die Welt gebracht worden. Ist das nicht wunderbar?

 

Wenn ihr auf das Bild klickt, gelangt ihr zur Slideshow von Miriams Geburt auf vimeo!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geburtsfotografie l Miriam l Birth photography from Geburtsreportage on Vimeo